Landschaften, in denen sich Töne bewegen

Zum siebten Mal in Folge öffnete das Staatstheater Wiesbaden seine Spielstätte Wartburg für ein besonderes Experiment: Visualisierte Musik. Studierende des Studienganges Zeitbasierte Medien der Fachhochschule Mainz inszenierten gemeinsam mit dem Komponisten Bernd Leukert und Studierenden der Kompositionsklasse der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt ihre zeitgenössische Interpretation der Romantik unter dem Titel „Sahest Du nie die Schönheit im Augenblick des Leidens“.

Visualisierte Musik

Egal, ob ein Besucher ins Theater „gelockt“ oder ein Leser für einen Artikel interessiert werden soll, für beide Fälle gilt: Der Umworbene sollte möglichst schnell einen hilfreichen Hinweis darauf erhalten, was ihn erwartet. Dies gilt besonders, wenn es sich dabei um ein Format handelt, das am Theater erst einmal ungewohnt erscheint: Ein Raum voller Musik und bewegter Bilder ohne Handlung. Es muss also eine Art Überschrift oder ein Schlüsselbegriff gefunden werden, der dieses besondere Format umschreibt. Seit Beginn der Verantstaltungsreihe dient uns dafür der erklärende Untertitel: Visualisierte Musik.

In den vergangen Jahren hat sich unsere Interpretation dieses Begriffes durch die Weiterentwicklung des Formats mehrfach geändert. Er kann also sehr gut als Einstieg und Klammer für eine kleine Rückschau auf sieben Aufführungen in den vergangenen Jahren dienen.

„Heimat | Fremde“ (2005)

Die erste Inszenierung im Jahr 2005 war als einmaliges Sonderprogramm in einer Reihe der Musik-Theater-Werkstatt des Staatstheaters Wiesbaden geplant, in der regelmäßig zeitgenössiche elektronische Musik vorgestellt und besprochen wurde. Ernst August Klötzke, der Leiter der Musik-Theater-Werkstatt, hatte die Idee, an diesem besonderen Abend nicht „nur“ Musik vorzuspielen, wie es bei den anderen Veranstaltungen üblich war, sondern zusätzlich eine Visualisierung anzubieten. Er stellte dafür ein circa einstündiges Musikprogramm zusammen und übergab es mir mit der Bitte, für dieses Programm mit meinen Studierenden eine Visualisierung zu erarbeiten. In diesem Kontext kann man leicht verstehen, welche Aufgabe der Begriff „Visualisierte Musik“ am Anfang unserer Entwicklung hatte. Er gab dem Publikum der traditionsreichen Musikveranstaltung ganz lapidar folgenden Hinweis: Diesmal gibt es nicht nur „was“ zu hören, sondern auch „was“ zu sehen.

Die visuellen Arbeiten verstanden sich dabei von Anfang an als „Erweiterung“ der Musik und nicht als „direkte Entsprechung“ oder „bildliche Übersetzung“, wie man es dem Untertitel „Visualisierte Musik“ missverständlich entnehmen könnte. Der Student Manuel van Dyck formulierte den Anspruch an die Bildwelten im Programmheft 2008 folgendermaßen: „Bei diesem Projekt gilt es, mit Licht eine Landschaft zu zeichnen, in der sich der Ton bewegen kann“.

Das Publikum nahm das Zusammenspiel von Bild und Klang dankend an. Der Erfolg der Inszenierung, die unter dem Titel „Heimat | Fremde“ am 12. Februar 2005 aufgeführt wurde, ermutigte uns, weitere Veranstaltungen zu planen. So wurde der Grundstein für einen bis heute nicht abgeschlossenen Prozess gelegt, der das bestehende Konzept ständig hinterfragt, erweitert und verfeinert – und dem Begriff „Visualisierte Musik“ immer neue Interpretationen zufügt.

„Heimat | Fremde“ 12.

Februar, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden
Kompositionen: Jean-Marc Duchenne, Alois Bröder, Patrick Kosk, Alain Savouret, Paul Lansky.
Visualisierung: Ulrike Hülsey, Sven Lipok, Steven Löttgers, Paul Rischer, Jennifer Rohrbach, Matthias Schreiber, Verena Schupp, Andreas Thies,
Künstlerische Leitung: Tjark Ihmels, Ernst August Klötzke.

„Afixation“ (2008)

Auf Grund des imensen Arbeitsaufwandes, der mit einer einstündigen, live aufgeführten Visualisierung verbunden ist, beschlossen Ernst August Klötzke und ich, dass zukünftige Inszesierungen aller zwei bis drei Jahre, als besondere Höhepunkte der Reihe Musik-Theater-Werkstatt stattfinden sollten. Die nächste Veranstaltung wurde deshalb erst im Jahr 2008 realisiert. Bereits in der Vorbereitung stellte sich nun heraus, dass der Abstand (von sechs Semestern) zur letzten Veranstaltung viel zu groß geworden war, als dass man daran anknüpfen könnte. Keiner der Studierenden hatte die damalige Aufführung gesehen, keiner konnte auf den Erfahrungen des Gesehenens aufbauen und demzufolge musste wieder ganz von vorn begonnen werden. So wurde bereits mit der Inszenierung von „Afixation“ am 8. Februar 2008 ein Folgetermin für das kommende Jahr vereinbart. Dieser Turnus „pro Jahr eine Aufführung“ wurde bis heute beibehalten.

Auch inhaltlich gab es bei der Erarbeitung von „Afixation“ eine erste Veränderung. Ernst August Klötzke übergab uns dieses Mal kein fertiges Musik-Programm als Aufgabe. Er übergab uns ca. 6-7 Stunden Musik zur freien Auswahl. Damit war zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben, Musik und Bild einer gemeinsamen Dramaturgie zu unterwerfen und daraus ein einstündiges Programm zu erarbeiten. Oberste Prämisse dabei blieb, dass sich Musik und Bildwelten als eigenständige Partner begegnen. Bilder wurden nicht auf die Musik geschnitten, Musik wurde nicht unter die Bilder gelegt. Aus live aufgeführten Bild- und Tonwelten entstand ein „Begegnungsraum“, dessen höchstes Ziel die wechselseitige Steigerung der Ausdruckskraft war.

„Afixation“ 8. Februar 2008, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden
Kompositionen: Erik Mikael Karlson, Bernd Leukert, Javier Garavaglia, Friedhelm H. Hartmann, Roman Pfeifer.
Visualisierung: Carsten Altmann, Daniel Bagel, Manuel van Dyck, Robert Meyer, Korbinian Vogel, Marcel Senkpiel, Joachim Wahler.
Künstlerische Leitung: Tjark Ihmels.

„Transduktion“ (2009)
Mit der Aufführung „Transduktion“ am 20. Februar 2009 erweiterte sich das Grundkonzept der „Visualisierten Musik“ noch einmal maßgeblich. Unserem Wunsch folgend, den Live-Charakter der Veranstaltung zu betonen, verzichtete Ernst August Klötzke auf den Einsatz von „Tonkonserven“, wie sie bisher verwendet wurden und stellte uns den Kontakt zu Gerhard Müller-Hornbach, Professor der Kompositionsklasse der Hfmdk Frankfurt, und seinen Studierenden her. Von nun an begann ein paralleles Erarbeiten von Musik und Bild. Es entstand ein Dialog im besten Sinne, ohne Führungsanspruch, ohne Moderation. Dass ein solcher Dialog nicht nur im Ergebnis, sondern bereits im Erarbeitungsprozess extrem spannend ist, lässt sich gut nachvollziehen, wenn man sich bewusst macht, dass erst am Ende einer jeden Arbeit ein Ergebnis sichtbar bzw. hörbar wird. Das heißt: Erst zur Generalprobe, als alle Arbeiten abgeschlossen waren, hörten die Visualisten zum ersten Mal die Musik, sahen die Komponisten zum ersten Mal alle Bilder, erst hier wurde sichtbar, ob das Experiment gelang. Die Anspannung, mit der alle Beteiligten in die Aufführung gingen, die Notwendigkeit aufeinander zu reagieren, zu hören und zu sehen, hat die Wahrnehmung der Inszenierung als Live-Erlebnis enorm gesteigert.

„Transduktion“ 20. Februar 2009, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden
Kompositionen: Niels Berentsen, Vasiliky Georga, George Goodman, Valentin Haller, Jarkko Hartikainen, Tun-Yuan Hung, Dragan Simonov.
Visualisierung: Carsten Altmann, Robert Meyer, Korbinian Vogel, Victoria Piechowit, Mathias Kayser, Daniel Goebel, Jan Brauer, Daniel Gehlhausen, Matthias Gathof, Lisa Hauenschild, Bianca Galloy, Claudia Weber, Tobias Schönke, Bruno Schadeck.
Künstlerische Leitung: Gerhard Müller-Hornbach, Tjark Ihmels.

„zerissen an Leib und Seele, nach Dresden zurück“ (2010)
Neben allen musikalischen, bildnerischen und gruppendynamischen Teilaspekten lohnt sich durchaus auch der Blick auf die inhaltlichen Bezüge. Um die bereits vorhandenen assoziativen Betrachtungen der vergangenen Aufführungen noch weiter inhaltlich zu schärfen, entschlossen sich Ernst August Klötzke, Gerhard Müller-Hornbach und ich, der gemeinsamen Arbeit einen inhaltlichen, literarischen Rahmen zu geben: Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“.

Die Aufführung „zerissen an Leib und Seele, nach Dresden zurück“ am 18. Februar 2010 kreiste dem Thema entsprechend sowohl bildnerisch als auch musikalisch um die Schlüsselelemente „Pferd“, „Gewalt“, „Stolz“ und „Ohnmacht“. Das Ende dieser Aufführung wird mir noch lange als einer der emotional beeindruckensten Momente aller bisherigen Aufführungen in Erinnerung bleiben. Zu einer spannungsvollen, leisen Komposition von Dong HeeKim, vorgetragen von einem zehnköpfigen Orchester, wird in einer Projektion ein Pferd zum Schlachthof geführt und erschossen. Mit dem Ende der Komposition – in fast unerträglicher Stille – wird der Kadaver des Pferdes aus dem Bild in die Verwertungshalle geschleift. Das Gefühl von „Ohnmacht“ und „Zorn“, wie es Kohlhaas empfunden haben muss, war physisch im Publikum spürbar. Es baute sich zu einer kollektiven Anspannung auf, die sich erst nach einer Minute Schweigen im Applaus entlud.

„zerissen an Leib und Seele nach Dresden zurück“ 18. und 19. Februar 2010, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden
Kompositionen: Jonathan Granzow, Vasiliki Georga, Valentin Haller, Dong HeeKim, Georg Nikolopoulos, Sina Sadeghpour.
Visualisierung: Daniel Mauthe, Daniel Pfeiffer, Daniel Seideneder
Künstlerische Leitung: Gerhard Müller-Hornbach, Tjark Ihmels.

„Jeder Tag ein kleiner Rausch“ (2011)
Das Jahr 2011 unterbrach die scheinbar kontinuierliche Entwicklung der Reihe „Visualisierte Musik“. Nach zwei Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit konnten in diesem Jahr die Kompositionsstudenten auf Grund anderer Projektverpflichtungen nicht an der Inszenierung teilnehmen. Ernst August Klötzke und ich beschlossen daher, noch einmal auf Musik aus der „Tonkonserve“ zurückzugreifen. Es entstand dabei nicht nur ein – wie der Titel bereits verrät – rauschhaftes Programm, sondern auch eine wichtige Begegnung. Der Komponist Bernd Leukert, mit dessen Arbeiten wir uns schon anlässlich der Aufführung „Afixation“ vertraut gemacht hatten, trug auf Einladung Ernst August Klötzkes zu dieser aktuellen Aufführung zwei akusmatische Kompositionen bei: Das neunminütige Stück „Legende“ und das achzehnminütige Werk „Das Pferd frißt keinen Gurkensalat“. Aus den Nachbespechungen zur Aufführung mit Bernd Leukert, Ernst Augsut Klötzke, Gerhard Müller-Hornach und mir, wurden sehr schnell eine Vorbesprechung für die folgenden Inszenierung. Die Entwicklung der „Visualisierten Musik“ hatten einen weiteren „Baustein“ hinzugewonnen.

„Jeder Tag ein kleiner Rausch“ 11. Februar 2011, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden
Kompositionen: Gottfried Michael Koenig, Javier Garavaglia, Bernd Leukert, Karlheinz Stockhausen, Luciano Berio, Henri Pousseur.
Visualisierung: Carsten Altmann, Jona Dinges, Konstantin Eckert, Julian Frees, Kathrin Haase, Sven Haeberlein, Julian Hermann, Aline Koch, Marat Lesnoy, Robert Meyer, Erik Pfeiffer, Isabel Vieira Ruiz, Chris Schlaadt, Markus Spengler, Alexander von Velsen, Seweryn Zelazny.
Künstlerische Leitung: Tjark Ihmels.

„Eben erhalte ich eine Denunziation“ (2012)
Abgesehen von der formalen und inhaltlichen Bereicherung, die eine Zusammenarbeit mit Bernd Leukert für unsere inzwischen vierköpfige Planungsgruppe bedeutete, bot sich auch eine praktische Änderung unserer bisherigen Arbeitsweise an. Denn als freier Komponist war er unabhängig von Semesterzeiten und konnte bereits vorab erste Kompositionen fertigstellen. An diesen Kompositionen konnten sich dann sowohl die Studierenden in Frankfurt als auch in Mainz bei der Entwicklung ihrer eigenen Arbeiten orientieren. Stück für Stück wuchs der von Bernd Leukert angelegte „Grundstock“ zu einem einstündigen Abendprogramm.

Inhaltlich griff die Aufführung „Eben erhalte ich eine Denunziation“, am 10. Februar 2012 auf das Prinzip der literarischen Klammer zurück. Anlässlich des Georg-Büchner-Jahres stellten wir uns „Dantons Tod“ als Thema. „Aufruhr“, „Gewalt“, „Selbstgefälligkeit“ und „Überhöhung“ waren Arbeitsbegriffe, die visuell und akustisch verknüpft wurden. „Trommeln“ (Schlagwerk) als Instrument und „Feuer“ als visuelles Zeichen einer Revolte waren die Ausgangselemente eines durchaus zeitgenössischen musikalisch-bildnerischen Disputs zum Thema „Gerechtigkeit“.

„Eben erhalte ich eine Denunziation“
10. Februar 2012, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden / 17. Februar 2012, 20.00 Uhr, KunstKulturKirche, Frankfurt.
Kompositionen: Bernd Leukert, Hyang A Kim, Xiaobai Liu, Florian Weber, Rouven Hoffmann, Sina Sadeghpour.
Visualisierung: Carsten Altmann, Konstantin Eckert, Aline Koch, Dennis Kubeck, Robert Meyer, Erik Pfeiffer, Chris Schlaadt, Seweryn Zelazny, Marcel Weber.
Künstlerische Leitung: Gerhard Müller-Hornbach, Tjark Ihmels, Bernd Leukert.

„Sahest Du nie die Schönheit im Augenblick des Leidens“ (2013)
Ein letzter wesentlicher Teilaspekt der Aufführungen soll nicht vergessen werden: Der Einfluss der Architektur. Seit Beginn der Veranstaltungsreihe wurde dem Raum eine prägende Rolle eingeräumt. Es wurden keine Leinwände gespannt – der Raum war und ist die Projektionsfläche. Die Architektur muss deshalb für jedes visuelle Konzept „mitgedacht“ werden. Anfänglich bezogen sich die Planungen ausschließlich auf den Jugendstil-Saal der Spielstätte Wartburg. Inzwischen sind weitere Spielorte hinzugekommen. Im Sommer 2010 gastierte die Aufführung „zerissen an Leib und Seele, nach Dresden zurück“ anlässlich des Offenbacher-Medienfestivals in einer noch benutzten Fabrikhalle. Seit 2012 besteht die Möglichkeit, die Aufführungen jeweils zusätzlich in der Frankfurter KunstKulturKirche Allerheiligen aufzuführen.

Spätestens seit die Inszenierungen in unterschiedlichen Räumen zu erleben sind, wird deutlich, dass der Dialog von bewegtem Bild und Klang während einer Aufführung in Wahrheit als Trialog bezeichnet werden muss. Denn sowohl akustisch als auch visuell unterscheidet sich die Aufführung im langgestreckten Wartburg-Theater-Saal enorm von der selben Aufführung im riesigen Rund der Frankfurter KunstKulturKirche. Allein die Vorstellung des akustischen Wiederhalls im Kirchenraum kann dies verdeutlichen. Gibt es in Wiesbaden eine Empore und viele Winkel und Nischen, die alle optisch ein Rolle spielen , so gilt es, in Frankfurt die geraden unverbauten Wände, vier Säulen und ein Oberlicht in die Arbeit einzubeziehen.

Für beide Architekturen wurde die Inszenierung „Sahest Du nie die Schönheit im Augenblick des Leidens“ erarbeitet. Die Aufführungen am 14. Februar in Wiesbaden und am 22. Februar in Frankfurt setzten sich inhaltlich mit der Epoche der Romantik auseinander. „Reise“, „Sehnsucht“, „Distanz“ und „Körperlichkeit“ sind die Begrifflichkeiten, um die alle Arbeiten kreisten.

In beiden Vorführungen wurde deutlich, dass sich eigentlich alle unsere Inszenierungen zumindest in einem Punkte der Romantik verbunden fühlen: Wir möchten, dass man selbstvergessen sitzt und und hört und schaut.

„Sahest Du nie die Schönheit im Augenblick des Leidens“
14. Februar 2013, 20.00 Uhr, Wartburg, Wiesbaden / 22. Februar 2013, 20.00 Uhr, KunstKulturKirche, Frankfurt.
Kompositionen: Bernd Leukert, Hyang A Kim, Jonathan Granzow, Rouven Hoffmann, Sina Sadeghpour, Xiaobai Liu, Ziyuan Guo.
Visualisierung: Moritz Arndt, Jonas Diedrich, Jannik Görger, Philipp Grzemba, Kai Gundacker, Tobias Hartung, Patricia Jankowski, Maria Kirch, Robert Meyer, Mathias Pfeiffer, Chris Schlaadt, Chantal Scherer, Imanuel Spiegel, Lyonel Stief, Laura Weber, Markus Winkler, Seweryn Zelazny
Künstlerische Leitung: Gerhard Müller-Hornbach, Tjark Ihmels, Bernd Leukert.

Schlussbemerkung
Alle beschriebenen Gedanken, Entwicklungen und Aufführungen wären hinfällig, wenn es nicht gelänge, jedes Jahr aufs neue engagierte und motivierte Studierende zu gewinnen, die sich mit ihren Arbeiten und Gedanken einbringen und die darüber hinaus ein Verständnis entwickeln, das der Trialog zwischen Form und Klang und Raum gelegentlich auch Verzicht bedeutet. Dass diese intensive Auseinandersetzung miteinander, mit der Musik, mit dem Inhalt und dem Raum nicht nur Arbeit, sondern auch Freude macht, kann man vielleicht an der Tatsache ablesen, dass viele Studierende an mehreren Aufführungen beteiligt waren. Ein Grund dafür ist zweifellos der enorme Erfahrungsgewinn in vielen Arbeitsgebieten: Dramaturgie, Interaktion, Performance, Schnitt, Ästhetik und Präsentation. Aber auch das Erlebnis einer Aufführung, das Bewusstsein, Teil eines großen Orchesters aus Bildnern und Musikern gewesen zu sein, hinterlässt ein unbeschreibliches Gefühl (das wir regelmäßig in Premierenfeiern ausgekostet haben).

Ich möchte mich deshalb an dieser Stelle bei allen Studierenden ganz herzlich bedanken, die mit uns gemeinsam diesen Prozess vorangetrieben haben. Ich freue mich bereits auf den 14. Februar 2014, dem Termin unserer nächsten Aufführung.

(erschienen in „Forum 1.13 / Das Magazin der Fachhochschule Mainz“, März 2013)

Lichterloh Sieben Licht-Installationen zur Luminale 2012

Zwei „überdimensionale“ Dia-Projektoren, 100.000 Kabelbinder, 200 m Isolationskabel und 50 Maleranzüge waren einige der Hauptdarsteller der sieben Licht-Installationen, die 15 Studierende des Studiengangs Zeitbasierte Medien unter der Leitung von Prof. Tjark Ihmels vom 15. – 20. April 2012 anlässlich des Lichtkunstfestivals „Luminale“ am und im Frankfurter Hauptbahnhof und auf der Mainzer Zitadelle ausstellten.

Der Frankfurter Hauptbahnhof – eine Herausforderung

Spannender als ein Fazit – finde ich – ist ein Blick auf den Beginn eines solchen Projektes, auf all die entstehenden Fragen, die erst nach und nach eine Antwort und eine Lösung erhalten. Denn nur so kann ein wesentliches Merkmal mit beschrieben werden, welches die gemeinsame Arbeit am Ausstellungsprojekt „Lichterloh“ von Beginn an prägte: die allgegenwärtige Ungewissheit, ‚ob das wohl alles so funktioniert, wie gedacht‘. Denn der Hauptbahnhof Frankfurt, der uns auch dieses Jahr wieder eingeladen hatte, ausgewählte Flächen anlässlich der Luminale zu gestalten, ist sowohl wegen seiner Größe, seines Publikums, seiner Helligkeit und seiner hektischen Umgebung als Austellungsfläche eine wahrhaftige Herausforderung.

Natürlich kann und muss man bei der Planung einer solchen Ausstellung simulieren. Es werden maßstabsgetreue Modelle gebaut, die Räume vermessen und Computerprogramme mit den entsprechenden Daten gespeist. Technische Details werden vorab unter vergleichbaren Bedingungen getestet. Trotz all dieser hilfreichen Vorarbeiten bleiben aber im öffentlichen Raum entscheidende Faktoren unkalkulierbar. Einer dieser Faktoren ist der Mensch. 300.000 Reisende strömen täglich durch den Frankfurter Hauptbahnhof. Unter ihnen trifft man nicht ausschließlich auf Kulturinteressierte. Am Aufbau-Samstag „interessierten“ sich plötzlich stark alkoholisierte Anhänger der Zweitbundesligavereine FC Erzgebirge Aue und Eintracht Frankfurt -Erstere unterlegen, Zweitere siegreich – für unsere Installationen. Sie suchten nach Halt für ihr Gleichgewicht und nach Adressaten für ihre grundlegende Meinung zur Kunst-im-Allgemeinen. Einige unserer Installationen wurden in den darauffolgenden Tagen von Kindern als Klettergerüst und von Obdachlosen als kultivierter Schlafplatz interpretiert. Auch mit großer Erfahrung lässt sich nicht jedes dieser „Nutzungs-Konzepte“ vorhersehen. Eines muss allerdings von vornherein klar sein: Es ist auch mit mutwiller Zerstörung zu rechnen!

Berühren erwünscht

Vor diesem Hintergrund erscheint die Frage: wie „offen“ und „einladend“ die zum Teil interaktiven Arbeiten gestaltet werden sollen, als doch sehr entscheidend. Gelingt der Balance-Akt zwischen notwendiger Stabilität und künstlerisch gewünschter Fragilität? Am nachvollziehbarsten lässt sich die Suche nach dem Ausgleich zwischen diesen beiden konträren Anforderungen an Hand der Installation

Backbones

schildern. Kevin Röhl nutzte eine der Säulen im Zugangsbereich der S-Bahn in der stark frequentierten B-Ebene des Frankfurter Hauptbahnhofes als interaktive Installation. Durch Berührung von Tenkakel-ähnlichen Isolationskabeln, welche die Säule „fell-artig“ umhüllten, konnten die Besucher Licht- und Ton-Stimmungen beeinflussen. Um dies zu erreichen, musste als erstes ganz unmissverständlich die Botschaft versendet werden: Berühren erwünscht! Nun ist in keiner Weise vorhersehbar, was Passanten, in unterschiedlichen Stimmungen und Zuständen unter einer Berührung verstehen. Es müssen also vom vorsichtigen Darüberstreichen bis zum gewalttätigen Ziehen alle möglichen Berührungsarten in die Planung einbezogen werden. Ein möglicher Lösungsansatz dafür könnte in der Verwendung hochwertiger Materialien liegen, die speziell für die genannten Anforderungen entwickelt wurden. Unser zur Verfügung stehendes Budget ließ dies allerdings nicht zu, so dass letztendlich Holzleisten und Insolationskabel zum Einsatz kamen. Nach zahlreichen Tests konnte eine befriedigende Lösung gefunden und aufgebaut werden. Doch trotz aller Planung und Vorausschau haben uns die Besucher überrascht. Denn sie haben in großer Anzahl – und dies ist besonders bemerkenswert, wenn man die Lokalität im Frankfurter Hauptbahnhof kennt – die Kabel in den Mund genommen und die Soundinstallation um eine Vielzahl an Trompetentönen bereichert.

Zwischen Dokumentation und Inszenierung

Der Ideenreichtum und die Lust auf Interaktion von Passanten waren auch für die Fassadenprojektion

Hinter den Schatten

von Seweryn Zelasny und Erik Freydank eine Grundvoraussetzung. Sie griffen mit ihrem Schattenspiel die Bewegungen auf dem Bahnhofsvorplatz auf und übertrugen sie in extremer Vergrößerung auf das Portal des Hauptbahnhofes. Die realen Schatten wurden mit virtuellen, scherenschnittartigen Landschaftssilhouetten kombiniert. Auf diese Weise entstand ein Spiel zwischen Inszenierung und Dokumentation, das in seiner Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit keinen Hinweis auf die Komplexität der notwendigen Vorarbeiten und Abwägungen offenlegte. Ausgehend von diebstahlsicheren und unfallvermeidenden Aufbauten auf dem unbewachten Bahnhofsvorplatz, bis zur Minimierung der Blendungsgefahr durch die starken Lampen, gab es wesentliche Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden.

Für die Realisierung der Videoinstallation

Unterflächenspannung

von Alexandros Konstantaras, Marie-Claire Magnet, Erik Pfeiffer und Nicole Schreck, die sich mit dem Thema „Gewalt im öffentlichen Raum“ ausseinandersetzte, war die Interaktion, mit all ihren Anforderungen im öffentlichen Raum, ebenfalls eine inhaltliche Grundvoraussetzung.

Aber nicht nur die Interaktionen mit dem Publikum, auch die spezifische Situation der kommerziellen Raumnutzung bietet einiges an Unvorhersehbarkeiten. Denn welche Werbeaktionen parallel zur Ausstellung geplant sind, mit welcher Form, Größe und Art von Werbemaßnahmen die Ausstellungsobjekte konfrontiert werden, ist im Vorfeld auf Grund der Schnelllebigkeit von Werbeaktionen nicht prognostizierbar. Die ausgestellen Lichtkunst-Installationen mussten also neben den bereits beschriebenen Funktionsanforderungen Stabilität und Vandalismus-Resistenz, auch über eine raumgreifende Ausstrahlung verfügen, die ihnen die notwendige Unabhängigkeit von möglichen Werbeauftritten und Dominanz gegenüber der Größe des Raumes ermöglicht. Die beiden Skulpturen

Lichthaven

von Julia Schraft und

Lichtstation

von Denise Bischof, Markus Ellner, Isabelle Hein, Patricia Jankowski und Philip Vogel stellten sich dieser Aufgabe in der Eingangshalle, die Projektion

Wasserblitz

von Katherina Mazur in einem ehemaligen Fahrkartenschalter in der B-Ebene des Hauptbahnhofes.

Alle drei Arbeiten erforderten ein großes Abstraktionsvermögen. Eine Skulptur wie Lichthaven, bestehend aus der „Verknotung“ von 100.000 Kabelbindern, lässt sich nicht millimetergenau planen. Sie muss „flexibel“ angelegt sein, denn allein der Arbeitsaufwand des „Zippens“ dieser riesigen Materialmenge ermöglicht keinen zweiten Versuch. Solche Arbeiten müssen aber nicht nur in sich, sondern auch im Kontext zu anderen Arbeiten gedacht werden – so wie Lichthaven und Lichtstation, die beide gemeinsam der Eingangshalle ein raumgreifendes Gepräge geben sollten. Die filigranen Formen und das unaufdringliche Licht-Spiel mussten gemeinsam gedacht und in einen Bezug zum Gesamtraum gesetzt werden, so wie Wasserblitz nicht ohne den Fahrkartenschalter denkbar ist.

Weg durch viele Unvorhersehbarkeiten

Ein dritter Aspekt des Unvorhersehbaren soll diesen kleinen Bericht abrunden. Auch die Arbeiten selbst entwickeln sich – und fordern in ihrer Entwicklung teilweise Veränderungen des ursprünglichen Konzeptes. So wurde die Skulptur

Lichtarmee

von Aline Koch auch als Installation für den Frankfurter Hauptbahnhof geplant. Es zeigte sich aber, je intensiver die Vorbereitungen vorangetrieben wurden, dass dieses assoziative Objekt seine ganze Kraft vor allem auf einer großen stillen Fläche mit nahezu vollständiger Dunkelheit entwickeln kann. Diese Bedingungen waren am Hauptbahnhof Frankfurt nicht zu gewährleisten. Aus diesem Grunde wurde diese Skulptur in die Luminale-Ausstellung „Zitadelle Mainz 2012“ aufgenommen, die von der Gestaltergemeinschaft TipTopExpress kuratiert wurde – und mit deren Mitgliedern über die gesamte Vorbereitungszeit eine kollegiale und enge Zusammenarbeit stattgefunden hatte.

Für die Besucher aller dieser Installationen wird der Rückblick auf eine außergewöhnliche Ausstellung – für die beteiligten Künstler wird vor allem auch der gemeinsame Weg durch viele Unvorhersehbarkeiten in Erinnerung bleiben. Ich jedenfalls habe die intensive Auseinandersetzung, das gemeinsame Ringen um Formen und Inhalte sehr genossen. Zum Abschluss gilt unser Dank dem Hauptbahnhof Frankfurt für sein Vertrauen und Chris Schlaadt für seine organisatorische Unterstützung.

Beteiligte Künstler: Alexandros Konstantaras, Aline Koch, Chris Schlaadt, Denise Bischof, Erik Freydank, Erik Pfeiffer, Isabelle Hein, Julia Schraft, Katharina Mazur, Kevin Röhl, Marie-Claire Magnet, Markus Ellner, Nicole Schreck, Patricia Jankowski, Philip Vogel, Seweryn Zelazny, Prof. Tjark Ihmels.

(erschienen in „Forum 2.12 / Das Magazin der Fachhochschule Mainz“, Oktober 2012)

2001 – 2008 Bewegung und Veränderung (Rückschau auf die Leitungstätigkeit des Instituts für Mediengestaltung)

Für die Dauer von zwei Amtszeiten wurde mir von 2001 bis 2008 die Leitung des Instituts für Mediengestaltung übertragen. In der Umsetzung von Projekten hatte ich bereits als freischaffender Künstler reichlich Erfahrungen vor meiner Berufung an die Fachhochschule sammeln können und fühlte mich demzufolge für diese Herausforderung einigermaßen gerüstet. Allerdings musste ich schnell einsehen, dass mir zumindest eine elementare Qualifikation fehlte: das Verständis der institutionellen Sprache. Begriffe wie „Drittmittelrückflüsse“, „Personalmittelbemessungskonzept“ oder „Kompetenzzentrum“ hielt ich anfangs für eine Art „technokratischer Lyrik“ ( – den Ausdruck „Sondertatbestand“ habe ich dementsprechend im Jahr 2002 als Titel für eine Ausstellung gewählt, die in der Leipziger Galerie André Kermer stattfand). Aber natürlich war es nicht die Originalität der Wortschöpfungen, sondern die sich hinter den Begrifflichkeiten verbergenden Rahmenbedingungen, die meine Tätigkeit als Institutsleiter auf wesentliche Weise prägten. Denn all diese Fachausdrücke beinhalten unterschiedliche Verteilungsmodelle für die existenziell wichtigen Ressourcen eines jeden Forschungsinstitutes, nämlich die finanzielle und personelle Ausstattung.

Ende des Jahres 2001 kündigte sich ein grundlegender Wechsel dieser Rahmenbedingungen an. Das „Modell zur Verteilung der Forschungsmittel durch den Senat der Fachhochschule Mainz“ bildete dafür die Grundlage. Entgegen den seit der Institutsgründung geltenden Regelungen, sollte das Institut nicht länger als zentrale Forschungseinrichtung der Hochschule gelten, die Leitung des Instituts nicht länger mit festgelegten Deputaten für die Forschung freigestellt und die für das Institut festangestellten Mitarbeiter nicht länger von der Fachhochschule finanziert, sondern die Personalkosten sollten als „geldwerter Vorteil“ angerechnet und selbstständig eingeworben werden. Mit anderen Worten: Aus dem ursprünglich formulierten „Auftrag zur Forschung“, unterstützt von der gesamten Hochschule, wurde ein „Recht auf Forschung“, unter der maßgeblichen Voraussetzung, dass die Finanzierung der Stellen und der Deputate zukünftig selbstständig eingeworben werden können. Trotz aller Bemühungen konnte diese für das Institut fatale Entwicklung nur hinausgezögert, nicht verhindert werden. Mit der Annahme der neuen „Grundordnung“ der Fachhochschule im Jahre 2005 wurden die neuen Regelungen wirksam. Für mich persönlich bleibt bis heute fraglich, ob diese Umverteilung tatsächlich den gewünschten Effekt, die Forschungsaktivitäten an der Fachhochschule insgesamt zu beleben, tatsächlich förderte.

Es war also bereits mit dem Beginn meiner Amtszeit absehbar, dass das Institut vor großen Herausforderungen stand. Um so wichtiger war der kollegiale Zusammenhalt mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Die gemeinsame Entwicklung des neuen Erscheinungsbildes unter dem Titel „Bewegung und Veränderung“ griff die inhaltlichen Veränderungen auf und führte gleichzeitig in das Forschungsgebiet der kommenden Jahre ein, welches als übergeordnetes Thema meiner eigenen künstlerischen Arbeit am stärksten entsprach: die generative Gestaltung. Von den unzähligen Projekten, die in den folgenden sieben Jahren entstanden, vollzählig aufgelistet in den entsprechenden Jahresberichten, sollen an dieser Stelle einige Wenige beispielhaft in Erinnerung gerufen werden: Das EU-geförderte Projekt „Playing Field“, 2003 (in Kooperation mit MECAD Barcelona und NIM in Amsterdam), die wissenschaftliche Erarbeitung des Themengebietes der „generativen Gestaltung“ für das „Medienkunstnetz“, 2004 (in Zusammenarbeit mit dem ZKM in Karlsruhe), die Produktion des ersten generativen Films „Große Geste auf halb vier“, 2005 und die Entwicklung der Video-Zeitzeugendatenbank „Unsere Geschichte“, 2008 (in Zusammenarbeit mit der Redaktion Zeitgeschichte des ZDF).

Neben den Projekten wird mir die engagierte Zusammenarbeit mit allen „befristeten“ und „unbefristeten“ Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die lebendige und humorvolle Atmosphäre in Erinnerung bleiben, die auch kritische Momente besser zu ertragen half und die in vielen „legendären“ Festen ihre Höhepunkte fand.

(erschienen in „Forum 2.12 / Das Magazin der Fachhochschule Mainz“, Oktober 2012)

Unterwegs zur Lichtung – Projektionen voller Poesie und Leichtigkeit

Sieben Licht-Installationen zur „Luminale 2010“ an den den Hauptbahnhöfen
Mainz und Frankfurt sowie der S-Bahn-Linie 8

Bereits zum dritten Mal beteiligten sich das Institut für Mediengestaltung und die Lehreinheit Medien-Design unter der Leitung von Prof. Tjark Ihmels an der „Luminale“, dem alle zwei Jahre stattfindenden Lichtkunstfestival im Rhein-Main-Gebiet. Unter dem Titel „Lichtung“ setzten sich die Studierenden in diesem Jahr mit den Themenfeldern Urbanisation, Zivilisation, Mobilität und Natur auseinander und experimentierten mit dem Zusammenspiel von Licht und Architektur.

Große Herausforderung

Es gibt nur wenige Angebote im Studienalltag, die solch hohe Anforderungen an alle Teilnehmer stellen und dennoch gleichzeitig so große Attraktivität ausstrahlen, wie der Vorbereitungskurs für eine Teilnahme an der Luminale. Dabei resultieren sowohl die Anforderungen als auch die Attraktivität aus einer einzigartigen Konstellation von Rahmenbedingungen, die eine Festival-Teilnahme bietet. So stellt einerseits der zu leistende Spagat zwischen der geforderten künstlerischen Experimetierfreude bei der Ideenfindung und der soliden praxistauglichen Umsetzung eine gewaltige Herausforderung dar. Anderseits bietet das Festival seinen Teilnehmern die Aufmerksamkeit einer überregionalen, inzwischen internationalen Öffentlichkeit. Ein Geben und Nehmen auf hohem Niveau. Selbstverständlich nehmen Studierende eine solche Chance und Herausforderung gerne an.

Aber nicht nur für Studierende ist die Luminale interessant, in den vergangenen Jahren wuchs die Anzahl der konkurrierenden Projekte von Mal zu Mal, immer mehr renommierte Künstler aus dem In- und Ausland beteiligten sich und die ausgestellten Lichtkunstobjekte und -installationen wurden größer und spektakulärer (und damit auch teurer in ihrer Umsetzung). Zwar waren auch unsere Luminale-Projekte in den vergangenen Jahren gewachsen: Stellten wir (Harald Pulch, Joachim Wahler und ich) 2006 noch ein Projekt auf dem Dach des Medienhauses aus, waren es im Jahr 2008 bereits fünf Lichtinstallationen, die erstmals im Zuge eines Semesterprojektes entstanden und auf dem Mainzer HBF zu besichtigen waren. Für die Luminale 2010 (11.-16. April) bahnte sich aber nun eine neue Dimension an: Ich erhielt sowohl vom HBF Mainz als auch vom HBF Frankfurt das Angebot, an beiden Hauptbahnhöfen gleichzeitig Licht-Installationen mit Studierenden zu entwickeln. Eine Aufgabe dieser Größenordnung erhält man nicht alle Tage.

Vom Konzept bis zur Logistik

Auch wenn das Angebot auf Anhieb sehr verlockend klang, mussten im Vorfeld einige grundlegende Fragen beantwortet werden: Können Installationen in dieser Dimension noch Aufgabe des Studiums sein? Kann man Studierende mit ihrer studentischen Arbeit einer so großen Öffentlichkeit aussetzen, deren Erwartungshaltung inzwischen kaum noch zu erfüllen ist? Wie kann ich der Gefahr einer puren Leistungsschau nach dem abgewandelten Motto: Mein Licht strahlt „heller, höher, weiter“ entgehen, die nur dazu dient, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten, Aufmerksamkeit zu erzeugen, koste es was es wolle? Wie kann ich bei der Größenordnung des Projektes sicherstellen, dass die Studierenden die Chance haben, eigenständige Projekte einzubringen und möglichst umfassende Erfahrungen zu sammeln? Die Grundvoraussetzungen für die Durchführung des Projektes waren deshalb folgende: Es muss eine inhaltliche Verbindung zwischen den beiden Bahnhöfen geben, die ein erlebbares Gesamt-Projekt entstehen lassen und der Bespielung beider Bahnhöfe einen nachvollziehbaren Sinn geben und es muss eine Logistik entwickelt werden, die es möglich macht, dass viele Einzelprojekte zu einem Ganzen und die Studierenden als „starke“ Gruppe zusammenwachsen können.

Unter diesen Vorgaben hat sich eine unerschrockene Gruppe von 12 Studierenden mit mir gemeinsam dieser großen Herausforderung gestellt. Es musste ein inhaltliches Konzept entwickelt werden, welches über mindestens zwei Standorte (Mainz und Frankfurt) hinweg die Idee als Ganzes zum Ausdruck brachte, es musste ausreichend Technik organisiert werden, um die riesigen zur Verfügung stehenden Flächen zu bespielen und es musste nicht zuletzt eine Logistik entwickelt werden, die für alle autretenden Probleme Handlungsfähigkeit garantierte (und es sind viele Probleme, die in einem solchen Projekt auftreten können)! Meine Hauptaufgaben waren es dann, eine funktionierende Gruppendynamik zu befördern, zu kritisieren, zu motivieren, zu kuratieren, Kontakte herzustellen und möglichst einen Gesamtüberblick zu behalten. Alle anderen Arbeiten haben die Studierenden selbstständig übernommen: In 4 Monaten Entwicklungszeit (von Oktober bis April) mussten sie künstlerische Konzeptionen, Programmierung, Realisierung, Finanzierung, Abstimmung mit unterschiedlichen Partnern und Logistik erarbeiten. Ein anspruchsvolles Programm! Jeder Studierende war in alle Belange einbezogen und hat unglaublich viel in diesem Projekt gelernt.

S-Bahn als Verbindungslinie

Um die angesprochene inhaltliche Verbindung zwischen den Bahnhöfen herstellen zu können, wurde gleich zu Beginn der Planungen beschlossen, den beiden Ausstellungsorten Mainz und Frankfurt noch einen weiteren hinzuzufügen: Die S-Bahn Linie S8, die zwischen beiden Bahnhöfen verkehrt. Claudia Cress und Anna Schoderer übernahmen die Aufgabe, Kontakt mit den Verantwortlichen der S-Bahn aufzunehmen und eine überzeugende Konzeption zu entwickeln, die es uns und den S-Bahn-Verantwortlichen ermöglichte, die S-Bahn-Linie in unser Gesamtkonzept mit aufzunehmen.

Carsten Altmann und Robert Meyer, die jeweils mit ihren Ausstellungsbeiträgen zur Luminale ihre Diplomarbeit absolvierten, bespielten zu zweit den Standort HBF Mainz und erarbeiteten für diesen Ort drei Installationen. Claudia Cress, Julian von Hopffgarten, Daniela Kulcsar, Daniel Mauthe, Erik Pfeiffer, Jan Ramroth, Pascal Schneider, Anna Schoderer und Kersten Stahl übernahmen den Frankfurter Hauptbahnhof und realisierten drei Projekte am und im Bahnhofsgebäude.

So entstanden in den Hauptbahnhöfen Frankfurt und Mainz und einem Zug der S-Bahnline S8 sieben Projektionen voller Poesie und Leichtigkeit. Unter dem Titel »Lichtung« setzten sich die Studierenden mit dem Themenfeldern Urbanisation, Zivilisation, Mobilität und Natur auseinander und experimentieren mit dem Zusammenspiel von Architektur und Licht.

Die Projekte

HBF Mainz:

»biotopic«

Auf der Außenfassade des HBF Mainz wurde eine Projektion gezeigt, die den Bahnhof mit aus der Natur entlehnten Formenspielen in einen künstlichen Dschungel verwandelte und den urbanen Raum in eine Atmosphäre der Verwilderung tauchte. (Altmann)

»liquid light«

In der Innenhalle des Mainzer HBF war eine Installation aus einer leuchtenden Membran angebracht, die durch osmotische Bewegung der Oberfläche Licht und Farben aufgriff und variierte und dadurch in den Raum eingriff und als Interpret zwischen Betrachter und Raum agierte. (Altmann / Meyer)

»presence in absence«

Eine athmosphärische Landschaft von sich bewegenden, leuchtenden Kegeln bewegte sich im ungenutzen Raum. Durch ihre Bewegungen und Schatten entwickelten sie eine neue Beziehung zwischen Betrachter und Stadt. (Meyer)

HBF Frankfurt

»Bahnhof Zoo«

Überdimensionale Lebewesen kletterten über die Fassade des Frankfurter Hauptbahnhofs. Schwärme von Tieren bildeten eine Symbiose mit der Architektur. Neue Welten entstanden für die wartenden Menschen, vielleicht entdeckten sie sogar Parallelen zur eigenen Spezies. (Mauthe, Ramrodt, Cress, von Hopffgarten)

»Ich war hier«

Die Eingangshalle des Hauptbahnhofs Frankfurt war Schauplatz der Installation »Ich war hier«. Die Passanten generierten durch Bewegung im Raum digitale Spuren, welche mittels mechanischer Kurbeln in ihrer Visualität verändert werden konnten. (Kulcsar, Pfeiffer, Schoderer, Schneider, Stahl)

»Office«

Das Hauptquartier des Lichtung-Teams während der Luminale 2010 befand sich in der B-Ebene. Der leer stehende Raum wurde von Außen wie Innen gestaltet. Er diente als Werkraum, Informationszentrale, Besprechungsraum und Spielwiese für Visuals. (gesamtes Team)

S-Bahn Linie S8

»S8«

Die verschiedenen Projekte des Instituts für Mediengestaltung am Frankfurter HBF und am Mainzer HBF wurden durch eine mobile Licht-Installation verbunden. Die S-Bahn-Linie S8 bildete eine »fahrende Lichtung«. Dafür wurden die Fenster und Türen des Zugs mit farbiger Folie verkleidet. So bot sich den Reisenden eine veränderte Innen- und Außensicht. Nachts wurde der S-Bahn-Zug zum beweglichen Lichtobjekt. (Cress, Schoderer)

Auch wenn die kurzen Projektbeschreibungen so einfach klingen und die Arbeiten in ihrer Erscheinungsform so mühelos anmuteten, soll dies keinesfalls darüber hinwegtäuschen, wieviel Detailarbeit, Frustration und Improvisation sich hinter der Realisierung der einzelnen Arbeiten verbirgt. Die aufmerksame Betrachtung der Fotografien wird vielleicht ein wenig Aufschluss über die geleistete Arbeit geben können, wenn man bedenkt, dass jede Folie des S-Bahn-Zuges mit der Hand ausgeschnitten, jede Strebe der Installation „presence in absence“ in Einzelfertigung hergestellt, die Tiere vom „Bahnhof Zoo“ in einem eigens angefertigten Modell des Frankfurter Bahnhofs im Frankfurter Zoo abgefilmt worden sind – und und und. Ganz zu schweigen von Stromausfällen, technischen Defekten, Geldknappheit und durchgeschnittenen Kabeln …

Insofern hatte der Abschluss des Projektes auch für alle Beteiligten den Charakter einer „Lichtung“, auf der man endlich, nach mühevoller Wanderung angekommen ist und befreit aufatmend die geleistete Arbeit genießen darf.

Wir danken allen Unterstützern, namentlich den Hauptbahnhöfen Frankfurt und Mainz und den Verantwortlichen der S-Bahn-Linie S8, die uns mit ihrem großen Vertrauen diese Arbeiten erst möglich gemacht haben.

Prof. Tjark Ihmels / Carsten Altmann / Andreas Conrad / Claudia Cress / Julian von Hopffgarten / Daniela Kulcsar / Daniel Mauthe / Robert Meyer / Erik Pfeiffer / Jan Ramroth / Pascal Schneider / Anna Schoderer / Kersten Stahl.

(erschienen in „Forum 1.11 / Das Magazin der Fachhochschule Mainz“, März 2011)

unsere Geschichte – das Zeitzeugenarchiv des 20. Jahrhunderts

„…wie uns die Alten sungen…“

Seit einigen Jahren rückt eine historische Quelle immer stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, die lange Zeit nur von Historikern der alten oder der Geschichte des Mittelalters wahrgenommen wurde: Die mündliche Überlieferung. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten, in denen die mündliche Überlieferung über Generationen hinweg, als „Weitererzählen“ von „Gehörtem“, Geschichten entwickelte und somit „tradiert“ Auskunft über Genealogien, Ereignisse und historische Zusammenhänge gab, lässt sich seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts, dank analoger und später auch digitaler Aufnahmemöglichkeiten, der „originale“ mündliche Bericht konservieren. Die Archive von Rundfunk- und Fernsehanstalten sind voll von den Geschichten derer „die-dabei-gewesen-sind“. In zahlosen „O-Tönen“, Dokumentationen und Interviews wurden ausgewählte Beiträge in der Vergangenheit gesendet.

Die Bedeutung dieser Dokumente kann schon allein an der Tatsache gemessen werden, dass die Geschichtswissenschaften die eigenständige hermeneutische Methode „oral history“ zur Auswertung der „mündlichen Quellen“ entwickelte. Aber nicht nur für die Wissenschaft sind die Zeitzeugenberichte von größtem Interesse, auch Schülern, Studierenden und Laien ermöglichen die persönlichen Schilderungen ein breiteres Geschichtsverständnis. In dieser Erkenntnis liegt der Wunsch begründet, die Archive einem breiten Publikum via Internet zugänglich und für die Öffentlichkeit abrufbar zu machen. Allerdings waren für ein solches Vorhaben bis vor wenigen Jahren einige technologische Hürden unüberwindbar. Erstens fehlte es an den notwendigen Bandbreiten, um die Zeitzeugenberichte „flüssig“ zu übertragen und zweitens war der für die Realisierung prognostizierte Speicherplatz schlichtweg nicht bezahlbar. Als am Ende des Jahres 2006 der Verein „Die Augen der Geschichte e.V.“ bei mir anfragte, ob das Institut für Mediengestaltung die Entwicklung eines solchen Zeitzeugen-Online-Portals übernehmen würde, war schnell klar, welch große konzeptionelle, gestalterische, logistische und technologische Herausforderung mit einem solchen Projekt vor uns stand.

Die Zeitzeugen-Interviews

Der Verein „Die Augen der Geschichte e.V.“, 2001 von der ZDF-Redaktion „Zeitgeschichte“ unter Leitung von Prof. Dr. Guido Knopp ins Leben gerufen, betreut und verwaltet ein im deutschsprachigem Raum einzigartiges Archiv von Zeitzeugen-Aufzeichnungen. Über Jahrzehnte hinweg hatte die Redaktion „Zeitgeschichte“ zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen über die Themen des vergangenen Jahrhunderts geführt. Diese wertvolle Sammlung wurde durch ein beispielhaftes Projekt drastisch erweitert. Von 1998 bis 2003 war der „ZDF-Jahrhundertbus“ unterwegs: Ein Studio auf Rädern, in dem täglich bis zu 15 Zeitzeugen die Reise in die eigene Geschichte antraten. Auf diese Weise wurden bisher ca. 5.000 Interviews, mit einer jeweiligen Länge von 60 – 90 Minuten, gesammelt. Zu sehen sind bewegende, oft verblüffende Zeugnisse von Menschen, die Geschichte erlebt oder selbst mit gestaltet haben. Zu allen wesentlichen Ereignissen des vergangenen Jahrhunderts, von der Kaiserzeit über den ersten Weltkrieg, Kapp-Putsch, Nationalsozialsimus, deutsche Teilung, deutscher Herbst bis zum Mauerfall sind sehr persönliche Erinnerungen zusammengetragen wurden. Die Sammlung ist nicht abgeschlossen, sie wird kontinuierlich erweitert und soll von nun an, stetig wachsend, im Internet veröffentlicht werden.

Die Vorbereitungen

Allein die Anzahl von 5.000 Interviews mit einer Länge von ca. 6.000 Stunden Filmmaterial lässt erahnen, welche Anforderungen an das zu entwickelnde Webportal gestellt wurden. Um die Dimension der Aufgabenstellung noch etwas genauer zu beschreiben, lohnt es sich, die Fakten hinter den Zahlen detaillierter zu beleuchten. Denn nicht nur die enorme Menge des vorhandenen Materials, sondern auch sein Zustand hat Auswirkungen auf den zu leistenden Aufwand. Entsprechend den zeitgemäßen, qualitativen Standards der jeweiligen Aufnahmen, handelt es sich bei den gesamten Zeitzeugen-Interviews ausschließlich um analoges Filmmaterial. Dies muss aber für die Verwendung im Internet vorab digitalisiert werden. Eine solche Aufgabe würde für einen Mitarbeiter, ausgestattet mit einem „Umwandlungsgerät“, drei einhalb Jahre dauern! Erschwerend kommt hinzu, dass die analogen Bänder, entsprechend der jeweiligen Zeit, in den unterschiedlichsten Formaten vorliegen: angefangen von 35 mm Film, über UMATIC, Beta-SP bis hin zu Digipro 50. Als Ergebnis des Digitalisierungsprozesses entstehen 65.000 Gigabyte Datenspeicher, die nachhaltig gespeichert werden müssen, da der riesige Aufwand des Digitalisierens nicht pro technologischer Weiterentwicklung wiederholt werden kann.

Mit anderen Worten: Es ist offensichtlich, dass hier keine gewöhnliche Web-Site, sondern eine „ganze Bibliothek“ entstehen soll. Eine solche Anforderung benötigt das richtige Personal. Mit Daniel Bagel, Sven Lipok und Marcel Senkpiel gelang es mir, eine Arbeitsgruppe aus Spezialisten zusammenzustellen, die gemeinsam mit mir hochmotiviert eine solche Aufgabe in Angriff nehmen. Die Multimediainitiative „rlpinform“ des „Ministeriums des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz“ erkannte das große Potenzial des Projektes und förderte großzügig die Umsetzung. Wissenschaftlich begleitet und unterstützt wird „unsere-Geschichte.de“ vom Historischen Seminar der Johannes Gutenberg Universität Mainz unter Leitung von Prof. Dr. Sönke Neitzel.

Das Projekt

Über jedes einzelne der komplexen Aufgabengebiete (Konzeption, Digitalisierung, Datenanalyse, Informationsarchitektur, Datenverwaltung, Speicherung, Navigation und Interfacedesign), die in einem solchen Projekt zu bewerkstelligen sind, könnte ein eigener Artikel verfasst werden, dies würde allerdings den vorgegebenen Rahmen sprengen. Aus diesem Grund sollen im folgenden vor allem die Suche und das Auffinden von filmischen Inhalten in diesem Web-Portal besonders beleuchtet werden. Hier offenbart sich deutlich, mit welchem Aufwand Medienkonvergenz verbunden ist, wie weit „Anspruch“ und „Wirklichkeit“ aktuell im Internet noch auseinanderklaffen. (Für all jene, die darüberhinaus an einer Dokumentation aller Aufgabengebiete interessiert sind, sei an dieser Stelle auf die im Institut für Mediengestaltung veröffentlichte Dokumentation „Die digitale Bibliothek entsteht“ hingewiesen, in der alle genannten Arbeitsschritte detailliert beschrieben sind.)

Suchen und Finden

Eine der wesentlichsten Herausforderungen bei der Entwicklung des Zeitzeugenportals „unsere-Geschichte.de“ bestand darin, eine bzw. mehrere Suchalgorithmen zu entwickeln, die es dem Benutzer ermöglichen, aus der immensen Menge an gesammelten Film-Interviews, diejenigen Aussagen gezielt herauszufiltern, für die er sich interessiert.
Einer solchen Anforderung in befriedigender Weise gerecht zu werden, ist deshalb nicht ganz so einfach, da derzeit keine Tools zur Verfügung stehen, die uns eine komplexe Ton-, Bild- oder Film-Analyse ermöglichen, auf deren Basis konkrete Aussagen über den Inhalt getroffen werden könnten. Aus diesem Grunde müssen Hilfmittel verwendet werden. Eine der am weitesten verbreiteten Arten der Suche in Videoplattformen wie „youtube“ ist die Schlagwortsuche. Als Ergebnis dieser Suche wird eine Liste aller Filmbeiträge aufgelistet, in deren Metadaten das gesuchte Schlagwort eingetragen wurde.

In der Anwendung der Zeitzeugen-Datenbank hat die Schlagwortsuche Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist zweifellos die Tatsache, dass Schlagworte redaktionell vergeben werden und somit nur die wesentlichen Aussagen der Interviews erfassen. Allerdings liegen auch die Nachteile klar auf der Hand. Es gibt zahlreiche Zeitzeugen, die beispielsweise in der Kaiserzeit geboren wurden, den ersten und zweiten Weltkrieg, die deutsche Teilung und den Mauerfall bewusst erlebt haben. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit außerordendlich groß, dass sehr viele Schlagworte sehr oft vergeben werden. Das Schlagwort „Reichskristallnacht“ beispielsweise wird sich in einem sehr großen Prozentsatz der Interviews finden lassen, die sich mit dem Thema „Nationalsozialismus“ auseinandersetzen. Das entscheidende Problem besteht dabei nicht in der Anzahl der „Treffer“, die in der Ergebnisliste zu finden sind, (in einem großen Archiv mit einem speziellen Themengebiet müssen viele Verweise ausgegeben werden), sondern in der Länge der ein- oder eineinhalb-stündigen Filmbeiträge. Um die Relevanz der Aussagen überprüfen zu können, muss der Betrachter im ungünstigsten Fall für jeden Eintrag das komplette einstündige Gepräch ansehen. Greifen wir noch einmal das Beispiel „Reichskristallnacht“ auf, so lässt sich prognostizieren, dass ca. 4.000 Interviews das Themengebiet streifen. Um einen Überblick über die entsprechenden Aussagen zu erhalten, müsste der Wissbegierige im ungünstigsten Fall 4.000 Stunden zur Sichtung des Filmmaterials investieren, da er ja nicht einschätzen kann, an welcher Stelle und ob nur einmal während des Interviews über das gesuchte Ereignis gesprochen wird. Dies kann natürlich, im Gegensatz zu Videoplattformen wie beispeilsweise „youtube“, deren Filme im Durchschnitt 3 – 4 Minuten dauern, für „unsere-Geschichte.de“ keine Lösung sein.

Aus diesem Grund mussten neben der Schlagwortsuche weitere Suchmechanismen entwickelt werden. Basis all dieser Suchfunktionen ist die „Verschriftlichung“ der Interviews. Obgleich das vorgestellte Portal namentlich als „Video“-Datenbank benannt wurde, ermöglicht ausschließlich das Transkript ein zielgenaues Auffinden gesuchter Inhalte. Es war und ist daher unabdingbar, alle Interviews in Schriftform vorzuhalten. (Dank der Promotion von Dr. Marc Phillipp am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität konnte auf 1.000 sehr genaue „Transkripte“ der Zeitzeuginterviews zurückgegriffen werden.) Diese Texte sind das Herzstück des Zeitzeugen-Portals. Mittels einer komfortablen Volltextsuche können in allen Interviews die gesuchten Stichworte ausgelesen werden. Die technologische Herausforderung bestand nun darin, einen Videoplayer zu programmieren, der die einzelnen Sätze eines jeden Text-Interviews mit dem entsprechenden Timecode der Filmbeiträge synchronisiert und somit gewährleistet, dass mit Hilfe der Volltextsuche tatsächlich in jedem Film-Interview an exakt die Stelle gesprungen werden kann, an der die aufgelistete Aussage auch getroffen wird. Durch diesen scheinbaren Umweg über die Schriftform wird die Suche wesentlich zeitsparender, wie an unserem Beispiel „Reichskristallnacht“ aufgezeigt werden kann. Noch immer erscheinen bei der Suche mindestens 4.000 Einträge zum Thema in der „Trefferliste“. Der Betrachter kann aber nun sofort und direkt an die relevanten Stellen des Interviews springen und die entsprechenden Aussagen hören und zeitgleich lesen. Würde er also alle Beiträge ansehen, müsste er, statt mit einem maximalen Aufwand von 4.000 Stunden, mit einer zeitlich geschätzten Dauer von „nur“ 200 Stunden rechnen.

Die Zielgruppen

Es liegt auf der Hand, dass auch dieser Aufwand von „nur“ 200 Stunden lediglich von Wissenschaftlern, die ein veritables Interesse an einer großen Anzahl von vergleichbaren Zeitzeugenaussagen haben, um daraus gültige Schlussfolgerungen zu ziehen, betrieben werden wird. Aus diesem Grunde (und wegen rechtlicher Einschränkungen) wird das Zeitzeugenportal „unsere-Geschichte.de“ für drei verschiedene Zielgruppen unterschiedliche Angebote vorhalten:

Die breite Öffentlichkeit kann ohne Passwort auf eine ausgewählte Anzahl von redaktionell und didaktisch aufbereiteten Auschnitten aus den Zeitzeugeninterviews und filmischen Dokumentationen zu den unterschiedlichen Themengebieten zugreifen. Schulen und anerkannte Bildungseinrichtungen erhalten über den Verein „Die Augen der Geschichte e.V.“ einen passwortgeschützten Zugang zu einem erweiterten redaktionell-aufbereitetem Material. Sie haben die Möglichkeit „Themenpakete“ zusammenzustellen und für Unterrichtszwecke zu verwenden. Die dritte Zielgruppe sind Wissenschaftler, die unter einem eigenen passwortgeschützten Login Zugriff auf alle Interviews erhalten.

Vor allem für die ersten beiden Zielgruppen, Laien und Bildungsinstitutionen, wurden neben dem Schlagwortregister und der Volltextsuche noch vier grafische Suchwerkzeuge entwickelt: Zeitstrahl, Gesichtersuche, Landkarte und die inzwischen fast obligatorische Schlagwortwolke. Jedes dieser speziellen Tools bietet einen Gesamtüberblick über den kompletten Datenbestand in Bezug auf eine definierte Größe. (Die Zeitleiste ordnet alle Interviewaussagen chronologisch ein, die Landkarte verweist via GPS-Daten auf alle im Text erwähnten Ortschaften, die Gesichtersuche ermöglicht die Suche nach Zeitzeugen und historischen Persönlichkeiten.) Neben der thematischen Einordnung bieten diese Werkzeuge einen grafischen Gesamtüberblick, über die Häufigkeit von Aussagen zu bestimmten Themen.

Stand der Dinge

Es ist zweifellos in diesem Artikel deutlich geworden, dass ein solches Projekt nie wirklich abgeschlossen ist. Deshalb gab es zu Beginn der Zusammenarbeit mit dem Verein „Die Augen der Geschichte e.V“ eine gemeinsame Festlegung von Teilabschnitten. Der erste große Arbeitsbereich für das Institut für Mediengestaltung umfasste die Entwicklung einer Gesamtkonzeption, eines Workflows zur vollständigen Digitalisierung der vorhanden Interviews, einer Konzeption der Datenspeicherung, die Migration der vorhandenen Metadaten, die Erstellung eines Front- und Back-Ends für das Internetportal, den Aufbau der Datenbank und die Entwicklung von Navigation und Interfacedesign. Im Ergebnis dieses Prozesses ist nun der größte und schwierigste Teil des Portals, die „Ein- und Ausgabe“ von Inhalten als Voraussetzung jeder redaktionellen Arbeit und die voll funktionstüchtige Zeitzeugendatenbank für die wissenschaftliche Nutzung (Zielgruppe 3) abgeschlossen.

Die Zugänge für Laien und Institutionen sind in der Programmierung vorbereitet, es fehlt nun allein die redaktionelle Aufbereitung des Gesamtmaterials; ein Prozess, der schätzungsweise weitere drei Jahre in Anspruch nehmen wird. Aus diesem Grund ist der Verein „Die Augen der Geschichte e.V.“ dabei Sponsoren für die aufwändige Weiterentwicklung zu gewinnen. Um potenzielle Sponsoren am Online-Gang des Archives zu beteiligen, wird der derzeitige Arbeitsstand noch als Beta-Version unter einer Test-URL angeboten ( HYPERLINK „http://143.93.109.93:8090/session/new“http://143.93.109.93:8090/session/new) und wird bis zur endgültigen Veröffentlichung durch ein Passwort geschützt.

Trotz dieser deutlichen Zugangsbegrenzung hat der abgeschlossene Arbeitsbereich „unsere-Geschichte.de“ bereits erfreuliche Resonanzen erhalten: Eine Nominierung für den Deutschen Multimediapreis und eine Nominierung für den mit 100.000 Euro dotierten Medida-Prix. Der Preisverleihung am 16. September sehen wir gespannt entgegen.

Arbeitsgruppe:
Prof. Tjark Ihmels | Projektleitung | Konzeption
Daniel Bagel | Programmierung | Konzeption
Sven Lipok | Design | Koordination
Marcel Senkpiel | Programmierung | Konzeption

(erschienen in „Forum 1.10 / Das Magazin der Fachhochschule Mainz“, März 2010)

Beim letzten Mal war es nur bunt

Ein Bericht über das Projekt c[si:] anlässlich der „Luminale 2008“ im Hauptbahnhof Mainz

Vorbemerkung

Im Juni 2007 erhielten Harald Pulch und ich die Einladung anlässlich des Lichtfestivals „Luminale 2008“ die Fassade des Hauptbahnhofes in Mainz mit einer Lichtinstallation zu bespielen. Trotz der absehbaren Schwierigkeiten, die sich mit der „Größe“ des Objektes und den Lichtverhältnissen auf dem Bahnhofsvorplatz verbanden, zögerten wir nicht lange und beschlossen mit „vier – fünf“ geeigneten Studierenden das Projekt neben unserer „normalen“ Lehrtätigkeit in Angriff zu nehmen.

Die Semestereröffnungsveranstaltung im Oktober 2007 war dann der geeignete Augenblick, um das Projekt der Studentenschaft kurz vorzustellen und engagierte Mitstreiter zu werben. Die Lokalität des Hauptbahnhofes erwies sich dabei als unerwartet attraktiv, denn statt der von uns erwarteten „vier- fünf“ meldeten sich sofort zwanzig begeisterte Teilnehmer, von denen dann tatsächlich achtzehn das Projekt realisierten.

Ausgestattet mit einem so großen Team mussten einige unserer Vorplanungen noch einmal überdacht werden. Zum Ersten lässt sich eine so große Truppe nicht „nebenbei“ betreuen; es musste also ein zusätzlicher Kurs eingerichtet werden. Zum Zweiten ergaben sich aber durch die Mannschaftsgröße auch neue Möglichkeiten. Aus diesem Grunde benannten wir die Aufgabenstellung fortan nicht mehr „nur“ eine Lichtinstallation für die Hauptfassade, sondern Lichtinstallationen für den Hauptbahnhof als Ganzes zu entwickeln. (Die fünf umgesetzten Projekte sind am Ende des Artikels beschrieben.)

Da der Hauptbahnhof Mainz mit 70.000 Besuchern täglich ein ausgesprochen sensibles Territorium ist, bezogen wir von Anfang an die Verantwortlichen für den Hauptbahnhof mit in unsere Konzeptdiskussion ein. Dies führte zu Beginn natürlich vorerst zu reichlich Frustration, da viele gute Installationsideen auf Verbote bzw. Bedenken trafen. Aber es war allen einsichtig, dass wir nicht nur die Sicherheit der Gleisanlagen, sondern natürlich auch die der Fahrgäste zu garantieren haben. Dafür mussten Kontakte zum Bahnhofmanagement, zum Ordnungsamt, zum Stadtplanungsamt, zum Stadtbauamt, zum Gartenbauamt und zur Feuerwehr hergestellt werden.

Letztendlich hat sich dieser „Ritt durch die Instanzen“ aber sehr positiv auf den Projektverlauf ausgewirkt. Als alle Konzeptionen für die geplanten fünf Installationen am und im Hauptbahnhof entwickelt waren, erhielten wir gleichzeitig auch die Zustimmung der jeweiligen Verantwortlichen für unser Gesamtkonzept c[si:]. Der Projektname entspricht der Umlautschrift des Mathematischen Zeichens für die Lichtgeschwindigkeit. Die Konzeptions- und Koordinierungsphase nahm das gesamte Sommersemester in Anspruch. Mit der Umsetzung der Projekte wurde in den darauf folgenden Semesterferien begonnen und sie zogen sich bis zur Eröffnung am 05.April 2008 der Luminale in das neue Wintersemester hinein.

Die immense geleistete Arbeit lässt sich nur in Schlagworten beschreiben: 44.000 Lötstellen, 11 Kilometer Kabel, 50 1000-Liter-Wassertanks, 2.000 Kerzen und 1.500 LEDs mussten erstellt und verarbeitet werden. Dass ein Projekt in dieser Dimension mit vielen Widrigkeiten und Rückschlägen zu kämpfen hat, wird niemanden verwundern. So musste beispielsweise die Projektgruppe „LightCloud“ vier Tage vor der Eröffnung der Ausstellung mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen, dass die im Bahnhof befestigten Trageelemente, „vermutlich“ nicht mit der angegebenen Traglast von 80 Kilogramm ausgestattet waren. Dies bedeutete natürlich für die fertig montierte Installation, die in 8 Metern Höhe in der Haupthalle des Bahnhofs über den Köpfen der Besucher aufgehängt werden sollte, das Aus!

Trotz dieser niederschmetternden Erkenntnis, entwickelten die Studierenden eine unglaubliche Motivation und Moral und ermöglichten mit einer Alternativlösung innerhalb eines Tages das Gelingen des Projektes. Dieser beispielhafte ansteckende Elan herrschte in allen Teilprojekten. Er hat zusätzliche Kommilitonen und Sponsoren aktiviert, die alle zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Dankend genannt werden sollen an dieser Stelle: die Werbegemeinschaft des Mainzer Hauptbahnhofes, bst – Becker Studio Technik GmbH, Fustiplast, Andro, LED1.de und Kedi. Des Weiteren wurde das Projekt unterstützt durch die Mediennachwuchsförderung des Landes Rheinland-Pfalz, das Institut für Mediengestaltung und die Fachhochschule Mainz. Durch die Medienpartnerschaft mit der Mainzer Rheinzeitung öffneten sich noch zusätzliche Türen: So kündigte sich für die Eröffnung der Ausstellung am 05. April um 20.30 Uhr Staatsministerin Doris Ahnen an.

Bis zur letzten Minute vor der Eröffnung herrschte angespanntes Treiben. Wie befürchtet goss es in Strömen, als am Nachmittag des Eröffnungstages die 2.000 Kerzen für die Installation „Lavendelleuchten“ entzündet werden sollten. Trotz kurzfristigem Stromausfall bei „Lichtwege“ und Programmabsturz bei „qbridge“ konnte die Ministerin um 20.30 Uhr die Ausstellung der Medien-Design Studierenden am Hauptbahnhof pünktlich eröffnen. Der gemeinsame Rundgang aller geladenen Gäste war das Startsignal für eine besondere Woche mit beeindruckenden und funktionsfähigen Installationen am und im Hauptbahnhof.

Unzählige Besucher haben die Installationen besichtigt und fotografiert, zahlreiche Presseartikel sind erschienen und der eine oder andere „fachkundige“ Kommentar von Passanten wurde aufgefangen. So stellte ein Betrachter in Bezugnahme auf die Luminaleveranstaltung 2006 voller Bewunderung fest: „Das letzte Mal war es nur bunt“! Was für ein Lob!

Ich bin sicher, dass die Studierenden sich noch in mehreren Jahren an dieses Projekt erinnern werden. Wir Lehrenden haben allergrößten Respekt vor den Leistungen von: Carsten Altmann, Wilhelm Behr, Patrick Brucker, Jonny Deutsch, Alexandra Egenolf, Julia Fink, Björn Franke, Bernd Güssbacher, Kristin Hetze, Stefanie Jellen, Henning Krol, Robert Meyer, Christiane Ramming, Sebastian Rau, Daniel Rupp, Pascal Schneider, Silke Sieler, Korbinian Vogel.

In der Zwischenzeit ist ein Dokumentarfilm über das Projekt entstanden und es gibt zahlreiche Zusatzinformationen im Internet.

Die Projekte im Einzelnen:

c[si:] | Luminale 2008 | qbridge
qbridge ist eine Installation, bestehend aus fünfzig 1000-Liter Wassertanks. Der Betrachter kann den Farb- und Lichtrhythmus interaktiv beeinflussen.

Die beteiligten Künstler: Carsten Altmann, Bernd Güssbacher, Kristin Hetze, Robert Meyer, Pascal Schneider.

c[si:] | Luminale 2008 | LightCloud
Eine Lichtwolke, bestehend aus 1.500 farblich wechselnden LED-Kugeln, schwebte im Eingangsbereich des Hauptbahnhofes Mainz über den Köpfen der Besucher.

Künstler: Jonny Deutsch, Alexandra Egenolf, Björn Franke, Silke Sieler.

c[si:] | Luminale 2008 | Lavendelleuchten
Tausende von Kerzen erleuchten die Lavendelfelder am Wesausgang des Hauptbahnhofs. Aus verschiedenen Perspektiven lässt sich das Lichtermeer in seinem Facettenreichtum genießen.

Künstlerinnen: Julia Fink, Stefanie Jellen, Christiane Ramming

c[si:] | Luminale 2008 | Außerplanmäßig
Für den Zeitraum von einer Woche entstand eine farbig gestaltete Farbplanlandschaft auf allen Bahnsteigen des Hauptbahnhofes Mainz.

Künstlerinnen: Julia Fink, Stefanie Jellen, Christiane Ramming

c[si;] | Luminale 2008 |Lichtwege
Projektion auf das Hauptportals des Hauptbahnhofes Mainz
In Bezug auf die architektonischen Merkmale des Hauptbahnhofes Mainz wird die Hauptfassade im Rahmen einer Lichtprojektion in Szene gesetzt.

Künstler: Wilhelm Behr, Partick Brucker, Henning Krol, Sebastian Rau, Daniel Rupp, Korbinian Vogel.

c[si:], ist der Beitrag des Institutes für Mediengestaltung und des Studienganges Medien-Design der Fachhochschule Mainz zur Luminale 2008. Die Projekte wurden am Hauptbahnhof Mainz ausgestellt. Die Arbeiten wurden von Prof. Tjark Ihmels und Prof. Harald Pulch betreut.

(erschienen in „Forum 1.09 / Das Magazin der Fachhochschule Mainz“, März 2009

Luminale 2008, c[si:]

Sieben Licht-Installationen zur „Luminale 2010“ wurden unter dem Titel Lichtung an den den Hauptbahnhöfen Mainz und Frankfurt sowie der S-Bahn-Linie 8 entwickelt.

Die beteiligten Künstler des Studienganges Medien-Design der Fachhochschule Mainz: Carsten Altmann / Andreas Conrad / Claudia Cress / Julian von Hopffgarten / Daniela Kulcsar / Daniel Mauthe / Robert Meyer / Erik Pfeiffer / Jan Ramroth / Pascal Schneider / Anna Schoderer / Kersten Stahl.

Die Arbeiten wurden von Prof. Tjark Ihmels betreut.

Luminale 2010, Lichtung

Licht-Installationen zur „Luminale 2010“ wurden unter dem Titel Lichtung an den den Hauptbahnhöfen Mainz und Frankfurt sowie der S-Bahn-Linie 8 entwickelt.

Die beteiligten Künstler des Studienganges Medien-Design der Fachhochschule Mainz: Carsten Altmann / Andreas Conrad / Claudia Cress / Julian von Hopffgarten / Daniela Kulcsar / Daniel Mauthe / Robert Meyer / Erik Pfeiffer / Jan Ramroth / Pascal Schneider / Anna Schoderer / Kersten Stahl.

Die Arbeiten wurden von Prof. Tjark Ihmels betreut.

Luminale 2012, Lichterloh

Unter dem Titel Lichterloh entstanden 7 Lichtinstallationen am HBF Frankfurt.

Die beteiligten Künstler des Studienganges Medien-Design der Fachhochschule Mainz: Alexandros Konstantaras, Aline Koch, Chris Schlaadt, Denise Bischof, Erik Freydank, Erik Pfeiffer, Isabelle Hein, Julia Schraft, Katharina Mazur, Kevin Röhl, Marie-Claire Magnet, Markus Ellner, Nicole Schreck, Patricia Jankowski, Philip Vogel, Seweryn Zelazny.

Die Arbeiten wurden von Prof. Tjark Ihmels betreut.